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Icon Park (Orlando): Hersteller des Orlando Free Fall haftet für den Tod eines Teenagers

Wie CNN berichtet, hat die Jury im Orange County, Florida, am Donnerstag ein Urteil gefällt, das dem österreichischen Fahrgeschäftshersteller Funtime eine Zahlung von insgesamt 310 Millionen US-Dollar (ca. 283 Millionen Euro) an die Eltern eines 14-jährigen Jungen auferlegt. Tyre Sampson starb im März 2022 nach einem Sturz aus dem Fahrgeschäft Orlando Free Fall in Icon Park, Orlando.

Foto: Icon Park

Die Jury sprach Tyres Eltern, Nekia Dodd und Yarnell Sampson, jeweils 155 Millionen US-Dollar (ca. 141 Millionen Euro) zu. Der Prozess, der nur einen Tag dauerte, fand ohne die Anwesenheit von Funtime statt, da das Unternehmen sich nicht verteidigte.

Hintergrund des Unfalls

Der Unfall ereignete sich am 24. März 2022, als Tyre Sampson, ein talentierter Footballspieler aus Missouri, mit Freunden während der Frühlingsferien das Fahrgeschäft Orlando Free Fall besuchte. Der Free Fall war ein 430 Fuß (ca. 131 Meter) hoher Turm, bei dem 30 Fahrgäste in Sitzen mit Schulterbügeln gesichert wurden und anschließend in die Tiefe stürzten. Sicherheitsgurte, wie sie bei vielen ähnlichen Attraktionen üblich sind, waren nicht vorhanden.

Sampson, der 6 Fuß 2 Zoll (ca. 1,88 Meter) groß war und 380 Pfund (ca. 172 Kilogramm) wog, konnte aufgrund seiner Körpergröße und seines Gewichts nicht korrekt gesichert werden. Der Schulterbügel schloss nicht vollständig, und Sampson wurde beim Abbremsen des Fahrgeschäfts in 70 Fuß (ca. 21 Meter) Höhe aus dem Sitz geschleudert. Die Staatsanwaltschaft stellte fest, dass zusätzliche Sicherheitsgurte, die nur 660 US-Dollar (ca. 602 Euro) gekostet hätten, den Unfall möglicherweise verhindert hätten.

Reaktionen und weitere Schritte

Die Eltern des Opfers argumentierten, dass sowohl der Betreiber Icon Park als auch der Hersteller Funtime ihrer Verantwortung nicht nachgekommen seien, Fahrgäste angemessen zu schützen und auf Risiken hinzuweisen. Icon Park hatte sich zuvor außergerichtlich mit der Familie geeinigt, die Summe wurde jedoch nicht bekannt gegeben.

In einer Stellungnahme erklärten die Anwälte der Familie, Ben Crump und Natalie Jackson: „Das Urteil bestätigt, was wir immer argumentiert haben: Tyres Tod war das Ergebnis eklatanter Fahrlässigkeit und eines Versagens, die Sicherheit über Profite zu stellen.“ Die Familie müsse nun ein österreichisches Gericht einschalten, um die Entschädigung von Funtime einzufordern.

Konsequenzen

Das Fahrgeschäft wurde unmittelbar nach dem Unfall geschlossen und mittlerweile abgebaut. Funtime hat auf Anfragen von CNN zur Stellungnahme nicht reagiert. Das Unternehmen ist bekannt für Fahrgeschäfte wie Vomatron, Sling Shot und Chaos Pendle, die oft extreme Geschwindigkeiten und Höhen erreichen.

Der Fall wirft erneut Fragen zur Sicherheitskultur in der Freizeitparkindustrie auf und betont die Notwendigkeit von strengeren Vorschriften, insbesondere bei hochriskanten Fahrgeschäften.

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