Fahrt der besonderen Art am Riesenrad EYE55 in Oberhausen

Was passiert eigentlich bei Stromausfall im Riesenrad? Das galt es am Sonntag im Rahmen der regelmäßigen Sicherheitsübungen rund um das EYE55 an der Neuen Mitte Oberhausen zu überprüfen. Bereits nach einer Viertelstunde waren alle Gäste aus luftigen 55m evakuiert.

Im Zweifelsfall hilft nur Anschieben. Hans Meyer, Hugo Meyer und Stefan Burian (v.l.) – Foto: MEYER Entertainment

Am Sonntagvormittag hatten sich 20 freiwillige Fahrgäste für eine Fahrt der besonderen Art am Riesenrad EYE55 in Oberhausen eingefunden. Nachdem die 42 geschlossenen Gondeln gleichmäßig besetzt waren, wurde der Strom ausgeschaltet und der manuelle Betrieb aktiviert. „Es ist extrem wichtig sein Fahrgeschäft so gut wie möglich zu kennen“, sagt Thomas Meyer, aktueller Inhaber des Riesenrades, „da hilft es bestimmte Notfallsituationen einfach mal zu simulieren.“

Probe für den Ernstfall

„Sobald der Strom weg ist, lassen sich die Motoren nicht mehr bewegen. Um evakuieren zu können, müssen wir die Bremsen lösen und dann mit unserer eigenen Muskelkraft und der Schwerkraft arbeiten,“ erklärt Borgo.

Unter Aufsicht von Meyers Sohn Hans und Techniker Luciano Borgo wurde der Ernstfall geprobt und so pendelten sich 380 Tonnen Stahl langsam aus. Nach dem vollständigen Stillstand konnte zur eigentlichen Evakuierung übergegangen werden. „Wir freuen uns sehr, dass sich so viele Freiwillige gefunden haben. Eine solche Übung im Leerbetrieb wäre möglich, für uns aber wenig hilfreich. Wir wollen damit die Sicherheit unserer Gäste gewährleisten. Das können wir am besten, wenn wir einen Stromausfall einfach mal durchspielen“, so Hans Meyer.

Manchmal hilft nur Anschieben

Damit begann der schweißtreibende Teil der Übung. Mit vereinten Kräften manövrierte das 6-köpfige Team Gondel um Gondel zurück auf den Boden. „Im Prinzip haben wir hier 42 Kleinwagen mit Klimaanlage, Licht und weiterer Technik und mit den gleichen Herausforderungen, die man auch bei Autos hat“, hatte Meyer bereits im Vorfeld der Übung angekündigt. „Und manchmal hilft auch hier nur Anschieben.“

Wie fühlt es sich an, wenn man gerade 55m hoch die Aussicht über Oberhausen genießt und plötzlich der Strom ausfällt? Stefan Kessels hatte sich mit seiner Frau für dieses Experiment freiwillig gemeldet. „Vorher war mir schon ein bisschen mulmig, aber bis auf einen kleinen Ruck hat es sich eigentlich wie eine normale Fahrt angefühlt, nur ein bisschen langsamer.“

Andere Gäste schauten sich das ganze dann doch lieber von unten an, so auch Chris Dzirvinskis: „Ich bin großer Kirmes- und Freizeitpark-Fan, aber mit der Höhe habe ich es nicht so. Die Übung heute war dennoch eine tolle Gelegenheit für mich einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen.“

Das Riesenrad ist in den NRW-Sommerferien täglich ab 14 Uhr geöffnet. Unmittelbar neben der Haltestelle „Neue Mitte“ gelegen, ist es sowohl mit dem PKW als auch mit dem ÖPNV bequem zu erreichen. Weitere Infos auf der Website www.eye55.de.

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